Weihbischof Karlheinz Diez empfing die Pilger
der Fuldaer Heilig - Blut - Wallfahrt in Walldürn
Größte mehrtägige Fußwallfahrt der Diözese Fulda
"Ich bin Stolz auf euch als Weihbischof von Fulda, weil ihr als zahlenmäßig größte Wallfahrt des Bistums ein einzigartiges Glaubenszeugnis seid" so Weihbischof Karlheinz Diez bei seiner Begrüßung der 1194 Walldürnwallfahrer in der Heilig - Blut - Basilika im badischen Wallfahrtsort Walldürn. Er war so beeindruckt, dass er versprach im kommenden Jahr mindestens einen Tag mit zu pilgern.
Gemeinsam mit Pater Josef Bregula, OFM Conv., dem Wallfahrtsleiter von Walldürn und weiteren Priestern und Diakonen hatte der Weihbischof mit strahlendem Gesicht und viel Hände schütteln die müden, aber glücklichen Fußpilger aus Baunatal, dem Eichsfeld, dem Fuldaer Land und Unterfranken am Stadtrand von Walldürn empfangen und war mit ihnen zur Basilika gezogen. Nach dem Kniefall vor dem Hochaltar zur Verehrung des Kostbaren Blutes beteten die Pilger mit erhobenen Händen vor dem Heilig - Blut -Korporale das Fünf - Wunden - Gebet.
Zu Beginn der Eucharistie-feier hieß der neue Wallfahrtsleiter von Walldürn Pater Josef Bregula, OFM Conv. die Wallfahrer willkommen. Die Franziskaner - Menoriten haben die Seelsorge im vergangenen Jahr von den Augustinern übernommen, die aus alters Gründen in andere Klöster wechseln mussten. Besonders betonte Pater Josef, dass zum 325. mal Pilger aus der Eichsfeld nach Walldürn gekommen seien. Dort waren im Jahr 1683 auf Grund eines Gelübdes zum ersten Mal Menschen auf den beschwerlichen Weg gegangen, der damals noch ein Hin- und Rückweg bedeutete. Für die Fuldaer pilgern seit 302 Jahren gemeinsam mit den Eichsfeldern.
In seiner Predigt stellte der Weihbischof fest, wenn auch die Füße Blasen oder wunde Stellen hätten, so sei doch das Herz gestärkt, froh und zufrieden. Ein Herz in dem der Friede wohne, könne sehr gut einstimmen in das Leitwort, das in diesem Jahr laute: "Herr mache mich zum Werkzeug deines Friedens". Wer Frieden habe, könne Frieden schenken und die mittragen, die Sorgen und Nöte hätten, wie es die Walldürnwallfahrer mit ihren Gebeten und Fürbitten täten. Die Erfahrung, miteinander betend und singend zu gehen, schenke die Möglichkeit neuen Sinn zu entdecken. Zum Gehen aber gehöre das Aufbrechen.
Wer dieses nicht tue, könne nie die Erfahrung der Ankunft und der Gastfreundschaft machen. Es sei ein beglückendes Erlebnis, dass sich Menschen um einen sorgten, Essen und Trinken oder ein Nachtlager anböten. Nur wer weggehe könne den Alltag zu Hause in einem neuen Licht betrachten.
Auch auf dem Weg seines Lebens brauche der Mensch Gastfreundschaft, wenn er ermüde, das Leben ihm Wunden geschlagen hätte oder er auf einen Irrweg geraden sei, von dem er alleine nicht mehr zurückfinde. Da sei es bedeutend, dass man am Mitmenschen spüre, dass er Zeit für einem habe zum Zuhören und Mitgehen. Wer Gastfreundschaft im Leben erhalte und selbst schenke, der werde trotz aller Belastungen, trotz eines Kreuzes nicht "schlappmachen". So werde eine bewusst unternommene Wallfahrt zum Segen.
Jesus selbst sei als Wanderprediger mit seinen Jüngern in Galiläa, Judäa und Samarien unterwegs gewesen und habe als der Auferstanden die Jünger nach Emmaus begleitet. So begleite Christus auch uns auf unserem Lebensweg, wenn wir seinem Wort, dass er der Weg sei, der zum Ziel führt, vertrauten.
Ebenso wichtig sei Nahrung. Die Nahrung für das Leben sei der Empfang des Leibes und Blutes Christi in der eucharistischen Gestalt des Brotes. Jesus habe selbst gesagt: "Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch ist und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm". Der Herr verbürge den Glaubenden, er sei bei jedem einzelnen bis an das Ende seiner Tage. Weihbischof Karlheinz Diez ermunterte die Zuhörer im Vertrauen auf Gottes lenkende und liebende Hand für alles dankbar zu sein, was sie an Gutem und Schwerem erlebten. Denn nur wer dankbar und vertrauensvoll in die Zukunft schaue, könne mit Freuden auf dem Weg des Lebens voranschreiten. Er wünschte allen, dass sie durch die Tage der Wallfahrt für ihr Leben gestärkt würden, ihnen mehr Kraft und Vertrauen zuwüchse und die Wallfahrt zum Segen würde und schloss: " Möge das Leitwort - Herr mache mich zum Werkzeug deines Friedens - lange in ihrem Herzen und ihrem Leben nachklingen."