Wallfahrtsseite Walldürn
Kölner Fußwallfahrt
 

Wallfahrtsweg spiegelt Aufbrechen, Rast und Aufbrechen wider

Bildunterschrift des 1. Bildes

Bevor sich 933 Wallfahrer, darunter 35 Musiker, von Fulda auf den Weg zum Heiligen Blut nach Walldürn machten, feierten sie zusammen im Hohen Dom zu Fulda mit Stadtpfarrer Stefan Buß, den Pfarrern Heribert Jünemann, Bruchköbel und Pater Martin Wolf, OMI Hünfeld sowie den Diakonen Michael Brenzel, Marbach und Stefan Bildhäuser, Edelzell den Aussendungsgottesdienst. Er beneide die Wallfahrer, weil er gerne mitgegangen wäre, sagte der Stadtpfarrer. So eine große Pilgergruppe, die den Dom komplett ausfülle, sei ein starkes Zeichen, auch für Menschen, die nicht gläubig seien. An den Utensilien mittelalterlicher Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostela demonstrierte Stefan Buß in seiner Predigt das Wesentliche des Wallfahrens. Der Pilgerhut schütze nicht nur vor Wind, Wetter und Sonne, sondern zeige, dass man von Gott behütet sei. Die Muschel, Zeichen der Verbundenheit im Hinblick auf das Ziel, habe viele Rillen. Sie stünden für die vielen Wege, um Gott zu finden und zu ihm zu gelangen. Habe man heute Rücksäcke, so sei der mittelalterliche Pilger lediglich mit einer einfachen Pilgertasche aufgebrochen. Sie hätte dazu gedient, geben und nehmen zu können. Der Pilger mache den Menschen Mut und gebe ihnen Hoffnung. Als Gegenleistung empfange er Wegzehrung. So gebe auch Gott dem Menschen Orientierung auf dem Wallfahrtsweg. Den Pilgerstab, den Pfarrer Stefan Buß auf seinem Weg nach Santiago am Cruz de Ferro von einem Mitpilger geschenkt bekam, interpretierte er als „drittes Bein“. So wie Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist eine Einheit bilden würden, gingen Wallfahrer in Gottes Namen. Gott sei Stütze und Halt. Im Wallfahrtsweg spiegele sich mit Aufbrechen, Rast und wieder Aufbrechen das Leben wieder mit der Rückschau auf den zurückgelegten Weg und der Vorausschau auf das angestrebte Ziel. Stefan Buß wünschte den Walldürnwallfahrern die Begleitung durch den dreifaltigen Gott.
Über Rothemann und Motten erreichten die Walldürner am Abend Speicherz. Der zweite Tag begann mit dem Jugendgottesdienst in der Klosterkirche auf dem Volkersberg und endete nach Stationen in Oberleichtersbach, Geiersnest und Neuwirtshaus in Hammelburg. Am Mittwochmittag wird das Ziel Walldürn im Odenwald erreicht, wo Professor Dr. Christoph G. Müller, Fulda mit den Wallfahrern Eucharistie feiert und langjährige Wallfahrer geehrt werden.

 
 

905 Pilger erreichten den Wallfahrtsort Walldürn

In diesem Jahr bescherte sonniges Wetter, oft mit einem kühlenden Wind verbunden, den Walldürnwallfahrern ein angenehmes pilgern. So erreichten 905 Frauen und Männer aus dem Fuldaer und Hünfelder Land, dem Geisaer Amt, Baunatal und dem Eichsfeld sowie Unterfranken und Bamberg nach viereinhalb Tagen den badischen Gnadenort Walldürn im Odenwald. Am Ankunftstag pilgerte Ehrendomkapitular Professor Dr. Christoph G Müller, Fulda die letzte Wegstrecke mit und feierte mit ihnen in der Basilika zum Heiligen Blut die Eucharistie. Vor dem feierlichen Einzug, dem Kniefall und dem Fünf – Wunden – Gebet mit erhobenen Händen am Blutaltar waren sie am Stadtrand von dem Walldürner Wallfahrtsleiter Pater Josef Bregula, OFM Conv. empfangen worden, Sein besonderer Gruß galt Wallfahrtsleiter Gerhard Dehler, Fulda, Norbert Heil, Baunatal und Hermann Josef Montag, Küllstedt. Seit der Grenzöffnung kamen zum 25. Mal ca. 120 Wallfahrer aus dem thüringischen Eichsfeld.
„Zum Blutbild bitte“, begann Professor Christoph Müller seine Predigt. Viele nähmen an der Wallfahrt teil, weil sie bohrende Fragen und schwere Sorgen umtrieben oder aus tief empfundener Dankbarkeit für erfahrene Wohltaten. Die „Wallfahrtsgemeinde“ spüre, dass Christus nicht nur mitgehe, sondern vorangehe, aufrichte und seine tiefe Freundschaft anbiete. Bestandsaufnahme, die nach der Lebendigkeit des Glaubenslebens frage und Quelle der Erneuerung für ein Leben aus den Sakramenten und der Heiligen Schrift sei, waren Inhalte seiner Predigt. Der Begriff „Blut“ werde in der Heiligen Schrift als Lebenskraft und Lebenshingabe benutzt. Gott habe sich in Jesus Christus ganz auf die Bedingungen menschlichen Lebens eingelassen. Durch sein kostbares Blut, am Kreuz vergossen, erführen die Menschen Erlösung und Befreiung. In der Basilika von Walldürn gingen die Wallfahrer mit dem Korporale im wahrsten Sinne des Wortes auf Tuchfühlung. Der Glaube müsse ein Gesicht bekommen. Dazu gehörten tiefes Vertrauen auf einen mitgehenden Gott, Bereitschaft zum Zeugnis, Mut und Leidenschaft zur Hingabe unterstrich der Ehrendomkapitular und zitierte aus Evangelii gaudium von Papst Franziskus. Professor Christoph Müller schloss mit dem Wunsch, dass es schön wäre, wenn man an den Walldürnwallfahrern spüren würde, dass sie „eine Filiale des Himmels“ seien.
Am Ende der Eucharistiefeier ehrten der Ehrendomkapitular sowie der Walldürner Wallfahrtsleiter Pater Josef Bregula und der Wallfahrtsleiter der Fuldaer Walldürnwallfahrt Gerhard Dehler, Lehnerz, für 40 – malige Teilnahme Georg Bahr und Hildegard Fleck, beide Fulda sowie Herwig Deichmann, Flieden, Eberhard Eismann, Eichenzell und Manfred Waider, Hünfeld – Rückers. Für die 25 zigste Teilnahme wurden Ursula Blum, Ellen Jahn, Christoph Vogler, alle Petersberg, Severin Bolz, Martina Heckener, Enrico Eismann (Leiter der Sanitäter), alle Eichenzell, Bernd Elm, Werner Heurich, Hubert Köhler, alle Fulda, Bertram Fiedler, Küllstedt, Maria Fröhlich, Riedenberg, Norbert Heil (Wallfahrtsleiter der Baunataler), Baunatal , Georg Kling, Schwarzbach, Volker Ritz, Künzell, Hannelore Sauer, Breitenbach, Schwester Bergita Stöber, Bonn und Edeltraud Wegner, Retzbach ausgezeichnet.
Zu deren Ehren sang Birgit Witzel, Zirkenbach, das Ave Maria.

In diesem Jahr fand gleichzeitig die 25. Wallfahrt der Eichsfelder nach der Grenzöffnung statt. Obwohl schon immer Pilger jenseits der Demarkationslinie, wenn auch anonym, mit nach Walldürn gepilgert seien, so sei dieses Jubiläum wichtig, denn es setze eine seit dem Jahre 1682 bestehende nahtlose Tradition fort.
Zu Beginn eines jeden Wallfahrtstages feierten die Pilger die Eucharistie, der einer der mitpilgernden Priester vorstand. Der Gottesdienst am Dreifaltigkeitssonntag auf dem Volkersberg war als Jugendgottesdienst ausgestaltet und wurde von der Gesangsgruppe „Himmelwärts“ aus Kirchhasel sowie einer Instrumentalgruppe unterstützt. Die musikalische Leitung hatte Tobias Reinhard, Haimbach. Den Aussendungsgottesdienst im Hohen Dom zu Fulda zu Beginn der viereinhalbtägigen Wallfahrt hatte Stadtpfarrer Stefan Buß zelebriert, der auch predigte. .